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„Mut zu Lücke“  – Parklets für das Kölner Vringsveedel

Neue Begegnungsorte im öffentlichen Raum? Im ExWoSt-Projekt „Mut zur Lücke“ haben Anwohner*innen in der Köln Südstadt sogenannte „Parklets“ gebaut.

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„Agiler Urbanismus“

Wie lässt sich Stadt entwickeln? Ein Vorschlag für eine andere Art der Stadtentwicklung – vorgestellt beim Festival HOPE – DIE KUNST DER TRANSFORMATION bei und von Raum13 in Köln-Mülheim am 15. August 2020.

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Superblocks op Kölsch


Barcelona hat mit seinen „Superblocks“ die Stadtplanung revolutioniert. Neu dabei ist nicht nur, dass Fläche umverteilt und neu gestaltet wird, sondern vor allem, wie und wie schnell das passiert. Experiment und künstlerische Gestaltung gehen Hand in Hand mit einfachen, aber mutigen und wirksamen Maßnahmen im Verkehr. Ein Modell für Köln?

Die Superblocks – im Original „Superillas“ – haben urbane Aktivisten weltweit inspiriert. Dabei geht es um mehr als nur um den Verkehr: Es geht um eine neue Art, urbane Räume als Ganzes zu denken und zu gestalten und anders zu verteilen als bisher.

Eine zentrale Idee der Superblocks: Autos dürfen zwar weiterhin in ein Viertel hineinfahren, aber nicht mehr hindurch. Parkflächen im öffentlichen Raum sind deutlich reduziert, stattdessen gibt es Zonen für Laden und Liefern. Und auch die Geschwindigkeit ist stark reduziert. All das zusammen hat den Effekt, dass die Autos nicht mehr alle anderen Verkehrsteilnehmer dominieren, sondern mit Fußgängern und Radfahrern auf Augenhöhe unterwegs sind.

Außen Block, innen Begegnung

Ein zweiter Aspekt ist die innere Gestaltung. Ein Stadtteil ist erst dann ein Superblock, wenn ihn Designer*innen und Stadtplaner*innen entsprechend umgestaltet haben. Dabei geht es nicht um einen Komplettumbau. Vielmehr dienen Sitzgelegenheiten, mobile Pflanzenkübel und Bodenmarkierungen dazu, Durchfahrtswege für Autos zu sperren und gleichzeitig Begegnungsorte zu schaffen.

Städteplaner in ganz Europa haben sich von dem katalanischen Modell inspirieren lassen. In der Umsetzung offenbaren sich Unterschiede, etwa bei der Gestaltung des Straßennetzes. Während in Barcelona das „Gitter“ der Hauptachsen für Autos frei befahrbahr bleibt, favorisiert das belgische Gent ein „Ringmodell“. Hier dürfen Auto um die Innenstadt herum- und auch in sie hineinfahren, aber eben nicht mitten hindurch.

Ein Kölscher Netzplan

In Barcelona wirken die Superblocks sehr überzeugend. Aber lässt sich die Idee auch mal eben auf Köln übertragen? Ansatzpunkte gibt es durchaus. Im Radverkehrskonzept Innenstadt etwa finden sich das „Gelbe Netz“ und das „Grüne Netz“. Sie dienen uns als Vorlage für die Planung unserer Kölschen Superblocks.

Dabei muss man ein bisschen umdenken. Das Gelbe Netz besteht aus Vorrangrouten für den Autoverkehr mit einer getrennten Infrastuktur für den Radverkehr (teilweise existiert diese Infrastruktur bereits, teilweise noch nicht). In einem Superblock-System wären das die Hauptstraßen, die von Autos durchgängig befahrbaren werden dürften.

Das Grüne Netz besteht laut Radverkehrskonzept aus „Fahrradstraßen“. Nachvollziehbare Kriterien für die Gestaltung einer solchen Straße fehlen allerdings bisher; mit einer simplen Umwidmung einer Fahrbahn ohne bauliche Maßnahmen ist es ja nicht getan. Beispiel Friesenwall: Hier wurden zwar Parkplätze gestrichen, was die Situation für die Radler spürbar komfortabler macht. Allerdings fahren weiterhin viele Autos – entsprechende Konflikte unter den Verkehrsteilnehmern inklusive.

Nach dem Barcelona-Prinzip würde aus dem Grünen Netz ein System aus Superblöcken. Sie wären für den durchgehenden Autoverkehr gesperrt, zum Beispiel in Form von Einbahnstraßen, Diagonalsperren oder Sackgassen.

Kölsche Superblocks, grün markiert, basierend auf dem Radverkehrskonzept Kölner Innenstadt: Autos haben hier keine Durchfahrt. Grafik: Herrndorf.

Kölsche Superblocks, grün markiert, basierend auf dem Radverkehrskonzept Kölner Innenstadt: Autos haben hier keine Durchfahrt. Grafik: Herrndorf.

Alle Verkehrsteilnehmer auf Augenhöhe

Auch in Köln gibt es bereits Vorbilder für die interne Gestaltung der künftigen Superblocks. Die Körnerstraße in Ehrenfeld etwa veranschaulicht was passiert, wenn man den Durchgangsverkehr raus nimmt. Vor und nach der Diagonalsperre an der Stammstraße hat sich ein buntes urbanes Leben entwickelt, in dem Fußgänger und Radfahrer dominieren, Autos aber weiterhin ihren Platz haben. Nachbarn grillen auf der Straße, am Veedelsbrett hängen Kleinanzeigen und trotz Platzmangel sprießen urbane Gärtchen.

Ähnlich lebendig ist der Brüsseler Platz. Auch hier sind Autos in weiten Teilen nur zu Gast, es gibt eine Menge hübsch bepflanzter Beete und viel Austausch. Nach diversen Schlagzeilen wegen anhaltender Lärmbelästigung der Anwohner, scheinen sich die Wogen mittlerweile etwas geglättet zu haben.

Verkehrliche Maßnahmen gibt es auch andernorts in Köln – wie die Diagonalsperren an der Kreuzung Kyffhäuser und Hochstadenstraße oder die Sackgasse an der Maybachstraße. In beiden Fällen radelt es sich deutlich angenehmer als zuvor mit Durchgangsverkehr. Während diese Sperren schon länger andauern, zeigen die Pöller an der Zülpicher Straße im Grüngürtel sowie am Eifelwall unter der Bahnbrücke, dass sich solche Maßnahmen immer noch zeitnah möglich sind.

Es ist eigentlich ganz einfach

Eine Inspiration für die Superblocks können auch das Gogomobil sowie die Wanderbaumallee Köln sein. Beide Beispiele zeigen, wie sich Parkplätze schnell und mit überschauben Mitteln in öffentliche Begegnungsorte umbauen lassen.

Der Ebertplatz und der Yitzhak-Rabin-Platz wiederum verdeutlichen, dass autofreie Flächen zwar eine gute Voraussetzung für lebendige Urbanität sind, aber dass es außerdem Menschen braucht, die sich darum kümmern. Während beide Plätze früher verwahrlost und leer waren, sind sie heute, Dank Brunnen und Gärtnerei, lebendig und schön.

Last but not least wird es spannend zu beobachten, wie sich die Planung einer weitgehend autofreien Altstadt entwickeln werden. Was als „Zehnjahresplan“ (sic) gedacht war, soll jetzt schon im Juni 2020 in ersten Schritten umgesetzt werden, indem neue Fußgängerzonen geschaffen, Sitzelemente installiert sowie Bäume in Kübeln im Quartier platziert werden. Eine Appetitanreger für kommende kölsche Superblocks?

It’s the process, stupid.

Nun sind ja Visionen das eine. In Köln hakt es aber öfter mal an der Umsetzung.

Das Schöne an Superblocks ist, dass viele Elemente relativ kurzfristig umgesetzt werden können. Ähnlich wie bei den Pop Up Bike Lanes geht es nicht darum, Straßenräume von Hauswand zu Hauswand komplett umzubauen. Dies dauert zum einen sehr lange, zum anderen sind die Ergebnisse selten revolutionär. Allzu oft gewinnen im Umsetzungenprozess Beharrungsvermögen am Status Quo und Bedenken die Oberhand. Nicht zuletzt, weil einst mutige Ideen nach jahrelanger Planung bisweilen wie aus der Zeit gefallen aussehen.

Für Superblocks braucht es nur vergleichsweise wenige mutige Maßnahmen. Statt eine Straße für ein Millionen-Budget umzubauen, legt eine Diagonalsperre den Durchgangsverkehr kurzerhand trocken. Statt Bäume fest in den Boden zu pflanzen, wo Gas- und Wasserleitungen kreuz und quer laufen, stehen sie in mobilen Pflanzkübeln ruckzuck parat. Statt die Effekte von Maßnahmen vorab aufwändig zu simulieren, ist es viel einfacher, Vorhaben und ihre Wirkung auf den Verkehrsfluss temporär zu testen; in der Zülpicher Straße ist diese Methode schon erfolgreich angewendet worden.

Temporäre Probe-Pöller und langfristige Planungen – beides geht wunderbar Hand in Hand gehen. So werden die finalen Superblocks von morgen schon heute anwend- und erlebbar. Zuerst wohl in der Kölner Altstadt!

Ursprünglich veröffentlich am 26. Mai 2020 als Kolume auf fff.cologne (und dort leider nicht mehr online).

Details, Infos und erste Skizzen zu Superblocks findet ihr zudem hier in der Superblocks-in-Köln-Präsentation.

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Wie wird sich der Klimawandel auf den Arbeitsmarkt in Köln und Umgebung auswirken? Welche Strukturen brauchen wir? Kann man da sogar Karriere machen?

Wir diskutieren – im Februar und März 2020, im Colabor | Raum für Nachaltigkeit in der Herkulesstraße 85, 50825 Köln.

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Ich freue mich sehr, dieses Jahr das Büro für Soziale Innovation beim Digital Social Summit am 23. und 24. März in Berlin zu vertreten.

Es wird um digitale Teilhabe gehen und darum, was Organisationen aus der Wohlfahrt und Sozialwirtschaft dazu beitragen können.

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